Mit NZ und JU in der Diskussion ums bayerische Gymnasium:

Freller bestätigte seinen Vorschlag zu G8/G9

SCHWABACH/NÜRNBERG – Fraktionsvize Karl Freller spricht sich in der nach wie vor nicht entschiedenen Debatte um die Zukunft des bayerischen Gymnasiums weiter für eine Kompromisslösung aus: In einem Interview mit der NZ sowie einer Diskussion mit der heimischen JU bestätigte er erneut sein Konzept der „Neuen 11. Klasse“, das er zur Dialogphase des Kultusministers im Oktober 2016 einbrachte. Freller hatte darin eine besonders schülergerechte Lösung vorgeschlagen, die zugleich an jedem Gymnasium problemlos umgesetzt werden kann.

 Grundidee von Frellers persönlichem Konzept ist ein zusätzliches Schuljahr zwischen der 10. Klasse und der Oberstufe – also eine „neue 11. Klasse“. Diese soll besonders die Persönlichkeitsbildung der Jugendlichen im Auge haben, beispielsweise durch ausreichend Zeit und Möglichkeiten für die Studien- und Berufsorientierung. Zugleich soll durch Stoffumverteilung in das zusätzliche Schuljahr auch eine gewisse Entlastung vom Nachmittagsunterricht in der Mittelstufe geschaffen werden.

Wie Freller im Interview wie auch in der Diskussion mit der JU erklärte, soll die „neue 11. Klasse“ jedoch fakultativ werden. Das hieße, so der Fraktionsvize, das neue Schuljahr könne auch unproblematisch ausgelassen werden. Freller schlägt deshalb vor, dass die Schüler selbst am Ende der 9. Klasse die Wahl treffen: Möchten sie nach der 10. Klasse gleich in die Oberstufe – in diesem Fall müsste man in der 10. Klasse und in der Q-Phase Intensivierungsstunden belegen – oder möchten sie die neue 11. Klasse besuchen.

Frellers Kompromissvorschlag beruht auf der Tatsache, dass sich beim derzeit an 47 Schulen laufenden sog. Optionsmodell nahezu ein Drittel der Familien bewusst weiterhin für das G 8 entschieden haben. „Wir müssen auch diesen Anteil gleichberechtigt im Blick behalten“, findet Freller. Daher solle auch künftig ein ansprechender und breiter Korridor für Schüler bestehen bleiben, die ihr Abitur in acht Jahren machen oder ein Auslandsjahr einlegen wollen, so Freller zur NZ und JU.