NÜRNBERG – Landtagsvizepräsident Karl Freller, Nürnbergs Schulreferentin Cornelia Trinkl und Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas haben die Freiflächen für das bevorstehende Schul-Bauprojekt an der Maiacher Straße im Nürnberger Süden begutachtet. Dort soll zum Schuljahr 2023/24 ein neues Schulzentrum, bestehend aus einer Grund- sowie einer Mittelschule, für über 1.100 Schülern entstehen. Pädagogisch-konzeptionell setzt man bei diesem Projekt auf einen besonders qualitativen Weg.

Im Juni dieses Jahres hatte der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags die Flächen an der Maiacher Straße, früher die Heimat des Sportvereins 73 Nürnberg Süd, an die Stadt Nürnberg für Schulzwecke veräußert. Freller, der sich damals selbst in die Sache eingeschalten hatte, ist froh über diese Entscheidung: „Das wird hier in meinem Stimmkreis Nürnberg-Süd ein herausragendes Schulprojekt in den nächsten Jahren. Ich freue mich, dass wir im Landtag die Entscheidung zugunsten Nürnbergs herbeiführen konnten.“

Auch Trinkl und Fraas sehen das so: „Das war eine wichtige und richtige Entscheidung für Nürnberg und eine hervorragende Kooperation zwischen den Verantwortlichen bei der Stadt und den Entscheidungsträgern im Landtag.“ Für die neue Schulreferentin Trinkl ist der künftige Schulcampus ein wichtiger Baustein in Nürnbergs Schullandschaft: „Der Druck aufgrund der wachsenden Schülerzahlen steigt. Mit dem Neubau einer Mittelschule und dem Ersatzneubau der Maiacher Grundschule auf diesen Flächen entlasten wir Schulen anderorts und verbessern die Schulsituation in Maiach.“

Auf der mehrere Hektar großen Flächen an der Maiacher Straße soll künftig eine Grundschule für rund 300 Schüler und eine Mittelschule für rund 800 Schüler entstehen. Beide Schulen werden voneinander räumlich unabhängig getrennt sein. Der gemeinsame Standort soll aber weitreichende Synergieeffekte mit sich bringen. So wird beispielsweise eine gemeinsame Küche für die Mittagsverpflegung mit schulartspezifischen Speiseflächen nicht nur die Schulen, sondern auch die Schüler miteinander verbinden. Hinter den beiden Schulen werden dann spätestens 2025 noch umfangreiche gemeinsame Sporteinrichtungen dazukommen, etwa eine Dreifach- sowie eine Einfachturnhalle und Außensportanlagen wie ein Rasenspielfeld oder eine Laufbahn. Diese sollen dann auch dem Vereinssport zur Verfügung stehen.

Der Neubau der beiden Schulen gibt der Stadt Nürnberg auch die einmalige Chance nach einer besonders hochwertigen pädagogischen Konzeption. So wird die neue Mittelschule sechszügig mit zwei M-10-Klassen aufgebaut sein und hierfür ein ausgefeiltes und ganzeinheitliches pädagogisches und räumliches Schulkonzept aufweisen. „Die Schule soll nicht nur bloße Bildungseinrichtung sein, sondern den Schülern vermitteln, dass sie sich hier wohlfühlen – eben die Schule als Lebensraum erfahren“, erklären Trinkl und Freller. Ziel sei es, die Schüler bestmöglich auf das spätere Berufsleben, vor allem in der dualen Ausbildung, vorzubereiten. Der Ganztagsbetrieb der Schule wird deshalb rund dreiviertel der 32 Klassen umfassen.

Und auch in der neuen, dreizügigen Grundschule wird mit einem integrierten Betreuungsbereich für kooperative Ganztagesbildung von Schule und Jugendhilfe ein besonderer Weg beschritten, der sogenannte Nürnberger Weg. Für rund 150 Schulkinder wird dort auch eine Nachmittagsbetreuung geschaffen – Bildung und Betreuung direkt am gleichen Ort, ohne Brüche. Das entspricht in etwa einem sechsgruppigen Hort. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die pädagogisch-organisatorische Kooperation von Schule und Jugendhilfe und die gemeinsame Nutzung der Räumlichkeiten.

2021 soll Baubeginn für den Schulcampus sein, im Schuljahr 2023/24 soll er nach Möglichkeit in Betrieb gehen. Bis dahin wird die derzeitige Maiacher Grundschule noch weiter bestehen. Der Großteil der künftigen Schüler der neuen Mittelschule-Süd wird dann wiederum von der  Herschel-Mittelschule kommen.